Über die Auszeichnung freuen sich: Geschäftsführer Frank (l.) und Ralf Schrage (3.v.l.) sowie Sohn Daniel Schrage (4.v.l.) und Projektleiterin Lena Bashagen (vorne). Es gratulieren (von rechts) von der Handwerkskammer Präsident Albert Lienemann, Thomas Harms und Michael Sandmann (HWK OL).
© HWK/W. Feldmann
Vor der Welle schwimmen
Schrage Rohrkettensystem GmbH Conveying Systems in Friedeburg erhält Auszeichnung für vorbildlich gelebte Nachhaltigkeitsbemühungen im Unternehmen.
18.11.2024
Ostfriesland. Ob es um effiziente Produktionsprozesse, das Repowering von Photovoltaikanlagen, energiesparende Innovationen oder ein positives Arbeitsklima geht: Die Schrage Rohrkettensystem Conveying Systems ist ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeitsanstrengungen. Von der Handwerkskammer für Ostfriesland in Kooperation mit der Handwerkskammer Oldenburg wurde das 61 Mitarbeiter starke Unternehmen als Erstes in Ostfriesland mit der Kennzeichnung „Handwerk – gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet.
Albert Lienemann, Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland, überreichte die Urkunde an die beiden Geschäftsführer Ralf und Frank Schrage sowie Sohn Daniel und Projektleiterin Lena Bashagen: „Handwerksbetriebe leben schon immer Nachhaltigkeit – und das nicht nur bezogen auf den Umwelt- und Klimabereich, sondern auch mit Blick auf Ausbildung, Unternehmensführung und gesellschafts- und sozialpolitische Verantwortung. Schrage ist dabei optimal aufgestellt. Es ist enorm spannend zu sehen, wie sich der Betrieb auf dem internationalen Markt auch unter diesem Aspekt positioniert.“ Getreu der Marke ‚Made in Germany‘ „wollen wir nicht die Billigsten sein, sondern die Besten und Nachhaltigsten. Das haben wir in unserer Firmenphilosophie verinnerlicht. So ticken wir einfach“, erklärte Ralf Schrage während des Treffens.
Die Kennzeichnung wurde von der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen, kurz LHN, vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Besonders bei der Vergabe von Fördermitteln und Krediten wird die betriebliche Nachweisführung über nachhaltiges Wirtschaften in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen. „Die Kennzeichnung soll dabei unterstützen“, erklärten die technischen Berater Thomas Harms und Michael Sandmann. Sie begleiten die Mitgliedsbetriebe bei dem Verfahren und geben Impulse für neue Entwicklungen.
Führend in der Entwicklung von effizienten Fördersystemen
Die Schrage Conveying Systems beschäftigt sich mit dem Vertrieb, der Entwicklung und der Herstellung von Rohrkettenförderern und deren Ersatzteilen. Mit den Fördersystemen werden Schüttgüter aller Art transportiert. Sie kommen beispielsweise in der Lebensmittel-, Recycling-, Pharma- oder Chemieindustrie zum Einsatz. Im Besitz von einigen Patenten und Gebrauchsmustern ist Schrage führend in der Entwicklung von effizienten und innovativen Produkten. „Konkurrenzfirmen gibt es auf der ganzen Welt. Aber wir bieten für jedes Problem eine Lösung. Das macht uns so einzigartig. Wir trauen uns an Sachen, bei denen andere schon längst aufgegeben haben“, sagte Frank Schrage im Gespräch.
In den Punkten Ökonomie, Ökologie und Soziales kann das Unternehmen im Wettbewerb punkten. Bei der Auftragsvergabe seien diese Nachhaltigkeitskriterien allgegenwärtig. Schrages Rohrkettenförderer sind im Vergleich zu anderen Systemen wesentlich effizienter, sauberer, energiesparender sowie leichter zu reinigen. Die Produkte zeichnen sich durch geringen Energieverbrauch, verschleißarme Bauteile, Langlebigkeit, geringe Wartungszyklen aus.
Im Technikum des Betriebes werden neue Technologien erprobt und zur Marktreife gebracht. Dieser Ansatz ermöglicht effiziente Produktinnovationen.
© Schrage
Die Produktion soll komplett auf erneuerbare Energien umgestellt werden
„Es ist schon immer unser Bestreben gewesen, zu schauen, was man besser machen kann. Diese Strategie, das kontinuierliche beobachten von Trends – vor der Welle schwimmen, statt mit – hat uns durch alle Unwägbarkeiten als zuverlässigen Partner für unsere Kunden und sicheren Arbeitgeber für unsere Mitarbeitenden ausgezeichnet“, erklärte Ralf Schrage das unternehmerische Handeln in der über 35-jährigen Firmengeschichte.
Über die Jahrzehnte hätten die Brüder viel investiert, um immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Alles was energetisch machbar war und eingespart werden konnte, wurde umgesetzt. Von der Umrüstung zur LED-Beleuchtung und der Installation von Photovoltaikanlagen über den Einbau von modernen Wärmetauschern in der Schweißabteilung bis hin zu elektrischen Gabelstaplern sowie effizienteren Schweißrobotern „gibt es fast nichts, was wir nicht gemacht haben“, berichtete Frank Schrage auch von dem zukünftigen Vorhaben, komplett „Grün“ zu produzieren. So ist das Unternehmen derzeit in Gesprächen mit der Gemeinde Friedeburg, um eine Anbindung an die Fernwärme voranzubringen.
Dritte Generation steht in den Startlöchern
Das alles ist in dem Familienunternehmen möglich, weil die Geschäftsführung auf ein gutes Betriebsklima und die Ausbildung von Nachwuchskräften setzt. „Unser Kapital ist das Team und das wird gepflegt“, waren sich die Brüder einig. Durch Weiterbildungsmöglichkeiten, eigene Entscheidungsbereiche und sichere Arbeitsplätze „haben wir eine überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft.“ Das schafft stabile Unternehmensverhältnisse, die auch für die Zukunft abgesichert sind. Mit Sohn Daniel Schrage ist die dritte Generation im Betrieb aktiv, um die Nachfolge später anzutreten.
Unternehmen, die ebenfalls Interesse an der Kennzeichnung haben, können sich für eine Beratung an die Handwerkskammer für Ostfriesland wenden. Thomas Harms berät kostenfrei. Er ist erreichbar unter der Telefonnummer 04941 1797-61 oder per E-Mail t.harms@hwk-aurich.de.