Ob Wartung oder Reparatur: Kfz-Mechatroniker-Azubi David Kifel weiß, was zu tun ist.
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Azubi auf der Überholspur
David Kifel aus Ihlow hat sich bewusst für eine Ausbildung im Kfz-Handwerk und gegen ein Studium entschieden. Von der Handwerkskammer für Ostfriesland ist er jetzt zum Lehrling des Monats Oktober ernannt worden.
30. Oktober 2024
Wenn das erste Wort eines Kindes „Auto“ ist, scheint die spätere Berufswahl auf der Hand zu liegen. Im Fall von David Kifel aus Ihlow war es genau so. „Autos waren schon immer mein Ding und haben mich von klein auf fasziniert“, erklärt der 21-Jährige. Das bestätigte sich auch während mehrerer Praktika, die der Ihlower in jungen Jahren freiwillig in seiner Freizeit absolvierte. „Ich wollte mir sicher sein, dass das auch der richtige Beruf für mich ist. Deswegen habe ich viel ausprobiert und auch Praktika im SHK- und Elektro-Handwerk gemacht.“ Letztendlich fühlte er sich aber meisten zum Kfz-Bereich hingezogen. Die Kombination aus technischen, elektronischen und mechanischen Teilen und Systemen, mit denen man arbeite, mache für ihn den Reiz aus.
Durch sein erfolgreich abgeschlossenes Abitur 2022 stand ihm auch die Möglichkeit eines Studiums offen. Das kam für den jungen Mann aber nicht infrage. „Ich wollte auf keinen Fall studieren gehen, ohne vorher praktische Erfahrung gesammelt zu haben. Damit ich auch weiß, wovon ich rede“, betont der angehende Kfz-Mechatroniker. Und sein Plan scheint schon jetzt aufgegangen zu sein. Denn obwohl er erst im zweiten Lehrjahr ist, kann er bereits eigenständig einen Zahnriemenwechsel vornehmen. „Das bedeutet zwar viel Schrauberei und dauert seine Zeit, aber wenn es am Ende geklappt hat, ist das ein super Gefühl“, sagt er stolz. Sein Handwerk lernt er in der „Autohaus Schunke GmbH“ am Standort Aurich-Tannenhausen. Dort überzeugt er nicht nur mit seinem praktischen Geschick, sondern auch mit seinen schulischen Leistungen. Von der Handwerkskammer für Ostfriesland ist er jetzt zum Lehrling des Monats Oktober ernannt worden.
„Sie können unheimlich stolz auf sich sein, denn Sie stechen nicht nur durch Ihr herausragendes Können, sondern auch durch Ihre enorme Wissbegierde hervor. Mit dieser Auszeichnung möchten wir Ihre Bereitschaft würdigen, stets über sich hinauszuwachsen“, gratuliert Jörg Harms, Ausbildungsberater der Handwerkskammer, bei der Urkundenübergabe im Lehrbetrieb von David Kifel. Auch Betriebsinhaber und Chef Michael Schunke schwärmt in diesem Zusammenhang vom Talent und dem Engagement des jungen Mannes. „David hat vom ersten Tag an vollen Einsatz gezeigt und ist immer zur Stelle, wenn man ihn braucht. Darüber hinaus kann er theoretisches Wissen unheimlich gut in die Praxis umsetzen“, so Schunke. Generell könne er die Kritik an der heutigen Jugend nicht bestätigen. Man sei insgesamt mit allen Azubis sehr zufrieden.
Das mag aber vielleicht auch an der hauseigenen Firmen-Philosophie liegen, die in dem seit 1964 geführten Familienbetrieb gelebt wird. „Wir wollen sowohl unsere Kundschaft als auch unsere Mitarbeitenden begeistern. Also versuchen wir immer ein bisschen mehr zu bieten, als man es als Kunde oder Mitarbeiter erwarten würde“, so der 57-Jährige. So könnten Kundinnen und Kunden beispielsweise während des Wartens auf die TÜV-Abnahme ein kleines französisches Frühstück einnehmen. Für die Mitarbeitenden hingegen, gebe es verschiedene gemeinsame Aktivitäten sowie Firmenevents. Oft seien es nur Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachten, ist sich Schunke sicher.
Neben der TÜV-Abnahme bietet das rund 35-köpfige Team an den Standorten Aurich und Emden seiner Kundschaft alle gängigen Werkstattleistungen im Bereich Wartung und Reparatur sowie den Verkauf von Gebraucht- und Neuwagen der Marken Honda, Peugeot und Kia an. Überdies besteht auch die Möglichkeit, Wohnmobile zu mieten sowie eine Kfz-Versicherung abzuschließen.
Die besondere Atmosphäre des Autohauses nahm David Kifel schon während seines Bewerbungsgespräches wahr. „Die Chemie hat sofort gestimmt.“ Deshalb sei seine Entscheidung auf seinen heutigen Arbeitgeber gefallen, obwohl ihm zu dem Zeitpunkt auch noch andere Optionen offenstanden. Und der junge Handwerker scheint genau zu wissen, was er will. Auch mit Blick auf seine Zukunft. So steht für ihn jetzt schon fest, dass seine Ausbildung erst der Anfang war. „Egal ob Meister oder Studium, ich werde mich auf jeden Fall weiterbilden“, erklärt er selbstbewusst.
Mit der Ehrung zum Lehrling des Monats weist die Handwerkskammer auf die Chancen und Perspektiven einer Ausbildung im Handwerk hin. Jeder Betrieb kann einen Vorschlag einreichen. Bewerbungsunterlagen gibt es unter www.hwk-aurich.de/lehrling-des-monats. Ansprechpartner ist Jörg Harms, erreichbar unter Telefon 04941 1797-77 oder per Mail j.harms@hwk-aurich.de.
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