Kreisrat Sebastian Smolinski (vorne l.) und Landrat Olaf Meinen (2 v.r.) vom Landkreis Aurich auf Stippvisite in der Handwerkskammer für Ostfriesland. Es begrüßten sie (v. l. hinten): Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs, sein Stellvertreter Dirk Bleeker und Präsident Albert Lienemann.
Foto: HWK/W.Feldmann
Das Handwerk ist Rückgrat der Region
Landrat Olaf Meinen und Kreisrat Sebastian Smolinski zu Gast in der Handwerkskammer für Ostfriesland.
Ostfriesland. Die Spitze der Handwerkskammer für Ostfriesland traf sich Anfang der Woche mit dem neuen Dezernenten für Wirtschaft, Ordnung und Schulen des Landkreises Aurich, Sebastian Smolinski und Landrat Olaf Meinen. Für den kurzen Schulterschluss schauten Smolinski und Meinen in der Selbstverwaltung des Handwerks mit Sitz in Aurich vorbei.
Während des Besuches informierten sie Präsident Albert Lienemann, Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs und Dirk Bleeker, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer, über die aktuelle Lage des Handwerks sowie die Arbeit der Handwerkskammer vor Ort. „Als größter Ausbilder im Landkreis mit rund 1.051 Auszubildenden und gut 2.040 Mitgliedsbetrieben bilden wir das wirtschaftliche Rückgrat im Herzen Ostfrieslands“, betonte Lienemann im Gespräch und bekräftigte im Hinblick auf die Kommunalwahlen, dass eine Stärkung des Handwerks immer zur wirtschaftlichen Stabilität des Landkreises beitrage. Besonders in der Pandemiezeit habe die Wirtschaftsmacht von nebenan bewiesen, dass sie Krisenfest sei und sichere Arbeitsplätze biete.
„Das Handwerk hat für uns größte Bedeutung – als Arbeitgeber, als Ausbilder und als Quelle der Innovation. Die vielen soliden mittelständischen Betriebe sorgen dafür, dass uns wirtschaftlich so schnell nichts erschüttert”, waren sich Olaf Meinen und Sebastian Smolinski einig. Dennoch hat Corona der Konjunktur einen erheblichen Dämpfer verpasst. Waren von den Beschränkungen zunächst die konsumnahen Handwerker schwer belastet, ist jetzt das Bau- und Ausbaugewerbe von den Auswirkungen betroffen. Trotz voller Auftragsbücher kämpft die gesamte Branche mit Materialengpässen und erheblichen Preissteigerungen verschiedenster Baumaterialien, insbesondere bei Stahl, Holz wie auch Dämmstoffen. Das Ausbildungsgeschehen ist ebenfalls von Corona geprägt. Bewerber und Ausbildungsbetriebe hatten aufgrund der Kontaktbeschränkungen Schwierigkeiten, zusammenzufinden. Allerdings weist die Lehrlingsrolle Mitte Juni mit 404 neu abgeschlossenen Verträgen aktuell eine gute Momentaufnahme aus. „Hier hoffen wir auch weiterhin auf eine kräftige Belebung“, erklärte Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs.
Eine Hilfestellung könne dabei das Förderprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ sein. Es läuft seit Anfang August 2020 für Ausbildungsbetriebe, die ihr Engagement trotz Corona aufrechterhalten oder ausbauen.
Rund 150 Bescheinigungen wurden ausgestellt. Mittlerweile wurde das Programm finanziell aufgestockt und die Zugangsvoraussetzungen erleichtert. Zur Ausbildungsprämie kommt noch ein Lockdown-II-Sonderzuschuss für Kleinstunternehmen mit bis zu vier Mitarbeitern, Zuschüssen zur Ausbildungs- und Ausbildervergütung bei Vermeidung von Kurzarbeit sowie eine Übernahmeprämie für Lehrlinge, die pandemiebedingt gekündigt werden oder deren Ausbildungsbetrieb insolvent ist. „Durch die neuen Voraussetzungen werden mehr Handwerksbetriebe profitieren. Das ist sehr zu begrüßen“, betonte Frerichs.
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