Lehrwerksmeister Wolfgang Post brachte den Achtklässlern das Maler- und Lackiererhandwerk näher.
©HWK/V. Heynen-Bilski
Schülerinnen und Schüler machen Talente-Check
Rund 230 Teenager konnten in den Werkstätten der Handwerkskammer und der KVHS Aurich in die Arbeitswelt reinschnuppern.
9. Mai 2023
Ostfriesland. Praxis statt Theorie hieß es vor Kurzem für etwa 230 Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse. Insgesamt fünf allgemeinbildende Schulen aus der Region nahmen an den Berufsorientierungstagen teil, die erneut im Berufsbildungszentrum (BBZ) der Handwerkskammer für Ostfriesland und der Kreisvolkshochschule (KVHS) in Aurich stattfanden. „Die Entscheidung, welcher Job nach dem Schulabschluss der Richtige für einen sein könnte, fällt vielen jungen Schulabgängerinnen und Schulabgängern immer schwerer. Die Auswahl ist einfach immens. Die Praxistage sollen ihnen eine Hilfestellung geben, ihre eigenen Talente und Neigungen zu entdecken“, erklärte Angela Mandel, Geschäftsführerin des BBZ.
Und so herrschte in den vergangenen Tagen mächtig Trubel in den Lehrwerkstätten des BBZ sowie der KVHS. Vier von insgesamt 17 Berufsfeldern konnten die 13- bis 16-Jährigen kennenlernen. Dazu gehörten unter anderem das Maler-, Maurer- und Elektrohandwerk sowie Ausbildungsberufe aus den Bereichen Gastronomie, Büromanagement oder IT. Dafür hatten sich die Werkstattleiterinnen und -leiter viele praktische Aufgaben und Übungen überlegt. „Die Jugendlichen bekommen so die Gelegenheit, mal über ihren Tellerrand zu blicken. Mädchen können beispielsweise die klassischen Männerberufe erkunden und Jungs erfahren, dass vielleicht der Metallbauer doch viel besser zu ihnen passt als der Elektrotechniker“, so Mandel. Doch bevor es soweit war, mussten sie im Vorfeld eine sogenannte Potenzialanalyse durchlaufen. Dabei wurde unter anderem bewertet, wie sie sich während der Teamarbeit verhalten oder wie stark ihr logisches Denken ausgeprägt ist. Danach wählte jeder Schüler die vier Berufsfelder, in die er an jeweils zweieinhalb Tagen hineinschnuppern wollte.
Gefördert wird die Maßnahme vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und begleitet vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Ziel der Aktion soll sein, die Zahl der Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlassen oder ihre Ausbildung abbrechen, so gering wie möglich zu halten. „Im Vordergrund steht dabei, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung nicht aufgrund falscher Vorstellungen wählen. Aber gleichzeitig nutzen wir natürlich auch die Gelegenheit, um sie auf die Chancen und Perspektiven im Handwerk hinzuweisen“, sagte die Geschäftsführerin. Denn entgegen der allgemeinen Meinung sei die Ausbildung im Handwerk keine Einbahnstraße. Vom Meistertitel über den Betriebswirt des Handwerks bis hin zur Selbstständigkeit stünden jeder fleißigen Handwerkerin und jedem fleißigen Handwerker viele Aufstiegsmöglichkeiten offen.
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