Die Fundamentverschalung für den Neubau der Handwerkskammer in Aurich wird gesetzt.
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Handwerk geht Zukunftsaufgaben an

Vollversammlung verabschiedet Positionspapier zu den Landtagswahlen 2022. Baumaßnahme an der Straße des Handwerks geht voran.

Ostfriesland. Die Vollversammlung der Handwerkskammer für Ostfriesland hat ihren Blick auf zukünftige politische Entwicklungen auf Landesebene gerichtet. Mit einem einstimmigen Beschluss sprach sich das Gremium für ein gemeinsames Positionspapier des Niedersächsischen Handwerkstages (NHT) zur Landtagswahl 2022 aus. Es dient als Grundlage für die handwerkspolitische Arbeit auf Landesebene für die kommende Legislaturperiode. Zu den Forderungen gehören unter anderem die Stärkung der beruflichen Bildung, der unmittelbare Abbau von landesspezifischer Förderbürokratie sowie das Vorantreiben der Digitalisierung.

„Wir müssen uns gemeinsam für eine umfassende Bildungs-, Ausbildungs- und Weiterbildungsoffensive stark machen. Die großen politischen Ziele – vor allem im Klimaschutz und der Digitalisierung – können nur mit qualifizierten Beschäftigen in unseren Betrieben umgesetzt werden“, erklärte Präsident Albert Lienemann vor dem höchsten Beschlussgremium des ostfriesischen Handwerks, dem 16 Arbeitgeber- und acht Arbeitnehmervertreter angehören. Sie hatten sich am Montag im Ringhotel Köhlers Forsthaus in Aurich getroffen, um den Wirtschaftsplan und die Wirtschaftssatzung für 2022 zu beschließen.

In seinem Grußwort erklärte Präsident Albert Lienemann, dass sich die Stimmung im Handwerk nach den wirtschaftlichen Beschränkungen durch die Pandemie wieder verbessere. Trotz Lieferproblemen, Preissteigerungen und Materialengpässen blickten die Betriebsinhaberinnen und -inhaber weitestgehend optimistisch in die Zukunft. „Die mit dem Ende des letzten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2021 begonnene Konjunkturerholung hält auch weiter an“, sagte er. Zwar sei der Fachkräftebedarf immer noch hoch, die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe aber nach wie vor ungebrochen. Das zeigten die aktuellen Zahlen der Lehrlingsrolle. 1.043 neue Ausbildungsverhältnisse konnten Ende Oktober registriert werden. Das bedeute ein Plus von fast 100 Verträgen im Vergleich zum Vorjahr (945). „Das hiesige Handwerk ist in der Nachwuchsförderung hoch engagiert“, machte der Präsident deutlich. Sorge bereite ihm hingegen die weiter steigenden Inzidenzen. Auch wenn die geschätzte Impfquote des handwerklichen Personals bei rund 85 Prozent läge, müssten sich vor allem das personenbezogene Dienstleistungsgewerbe wie Friseure und Kosmetiker sowie das Nahrungsmittelgewerbe auf ständig wechselnde Regelungen einstellen.

Erfreut zeigte sich der Präsident über den Beginn der Baumaßnahme an der Handwerkskammer. „Der Abriss der ehemaligen Hausmeisterwohnung ist etwas später erfolgt als erhofft, aber inzwischen schreiten die Arbeiten gut voran“, berichtete Lienemann. Im Verlauf der nächsten Monate entstehen dort neue Büroräume für die Betriebsberatung sowie ein Veranstaltungsraum. Dieser soll sowohl für zukünftige Vollversammlungen als auch für Sitzungen der Innungen und Kreishandwerkerschaften genutzt werden. Daneben wird auch der Eingangsbereich der Handwerkskammer umgestaltet. „Wenn alles nach Plan läuft, kann die Betriebsberatung im Herbst einziehen“, so der Präsident.  

Als weiteren Tagesordnungspunkt verabschiedete die Vollversammlung eine neue Ausbildungsregelung zur Fachpraktikerin Malerin und Lackiererin oder zum Fachpraktiker Maler und Lackierer. Ebenso wurde eine Empfehlung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Teilzeitberufsausbildung angenommen und beschlossen.

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